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Mit guten Argumenten Entscheider überzeugen

MIT DIESEN 3 PUNKTEN ENTSCHEIDER VON DER DIGITALISIERUNG IN HR ÜBERZEUGEN
Interview mit Carolin Desirée Töpfer: Digitalisierung im HR als Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit

Was rät die Digitalisierungsexpertin zum Thema Digitalisierung im HR? Datenschutz, Cloud-Software und neue Technologien betreffen massiv das Personalwesen. In unserem Interview gibt Sie Tipps und Ratschläge zur Umsetzung.

Carolin Desirée Töpfer unterstützt Unternehmen bei der Digitalen Transformation und baut ihren Klienten als Datenschutzbeauftragte und IT Sicherheits-Expertin eine solide Brücke in die digitale Welt. Auf ihrem Blog Digitalisierung-jetzt.de und in ihren Vorträgen beleuchtet die Diplom-Politologin technische sowie soziale Aspekte der Digitalisierung.

Datenschutz und IT Sicherheit sind zunehmend sicht- und hörbarer in der öffentlichen Diskussion. Wie unterstützen Sie hier den Personalbereich in Unternehmen?

Häufig beginne ich mit einem virtuellen Coaching-Tag für das Management. Dabei erhält jede Führungskraft ein individuelles Tech-Coaching, um Zusammenhänge besser zu verstehen und ganz gezielt Fragen stellen zu können. Neben den reinen technischen Anforderungen besprechen wir sehr häufig auch soziale Aspekte wie Kommunikation in Communities und den Umgang mit Stakeholdern. Dann folgt ein kreativer Team-Workshop über zwei Tage. Hier arbeite ich nach Möglichkeit mit einer Gruppe, die so divers ist wie möglich. Komplexe Herausforderungen der Digitalisierung betreffen jeden Mitarbeiter. Vom Azubi bis zum Geschäftsführer. Daher sollte auch jeder auf dem Weg zum digitalen Unternehmen gleichberechtigt eingebunden werden. Auch die Einbeziehung von Betriebsräten und Geschäftspartnern kann je nach Ausgangssituation von Anfang an sinnvoll sein.

Viele Personaler sind immer noch zurückhaltend was den Einsatz von Cloud-Lösungen angeht. Wie sind Ihre Erfahrungen? Vieles im HR wird abseits einer HR-Software erfasst - z. B. Emails, Gesprächsprotokolle, Interviewnotizen beim Bewerbungsgespräch. Was raten Sie Personalern dazu?

Aus der digitalen Perspektive kann ich jedem Schreibtisch-Arbeiter nur empfehlen, sich zu organisieren und heute schon mit möglichst schlanken und schnellen Prozessen zu arbeiten. Auch, wenn das technische Arbeitsumfeld dafür vielleicht noch nicht optimiert ist.
Gerade in Großkonzernen müssen Personaler aktuell lernen, dass die Bewerbungen nicht mehr von alleine kommen und auch langjährige Mitarbeiter ihre Kommunikations-Anforderungen ändern. Wo früher zwei oder drei Wochen auf einen Brief gewartet wurde, wird heute eine Antwort in Echtzeit erwartet. Immer wieder höre ich, dass gerade IT-Fachkräfte sich dann doch nicht für ein interessantes Unternehmen entscheiden, weil die Personalabteilung zu lange für eine Rückmeldung gebraucht hat und der Bewerber so auf die Arbeitsweise im gesamten Unternehmen geschlossen hat.
Je nachdem, in welchem Umfang der Arbeitgeber aktives Recruiting betreibt und wie viele Mitarbeiter noch dazu betreut werden müssen, bleibt auch der Personal-Abteilung früher oder später nur die radikale Digitalisierung. Und hier ganz besonders mit einem Blick auf den Datenschutz und IT Sicherheit. Nicht nur aufgrund der Gesetzeslage, sondern vor allem aus Unternehmensinteresse.


Auch im Bereich Weiterbildung sind Sie mit Ihrem Virtual Reality for Education-Projekt ganz nah an den neuen Technologien. Was bringt mir dies im HR-Bereich?

Weniger Stress beim Recruiting. Und Virtual Reality kann nach unserem Business Model nicht nur für Spezial-Weiterbildungen, sondern auch zur Konservierung von Handgriffen und Arbeitsweisen eines speziellen Mitarbeiters genutzt werden. Geht zum Beispiel ein Monteur mit 20 bis 30 Jahren Berufserfahrung in Rente, kann sein Nachfolger sich mit Hilfe der virtuellen Lernumgebung flexibel einarbeiten. Auch, wenn dieser Nachfolger vielleicht erst 12 Monate nach dem Renteneintritt des Vorgängers eingestellt werden kann.

Mit welchen 3 wichtigsten Punkte würden Sie Unternehmensverantwortliche überzeugen, das Thema Digitalisierung nicht länger auf die lange Bank zu schieben?

  • Umsatz – wer in Zukunft auch noch Geld verdienen will, muss zumindest attraktive, digitale Add-ons zu seinen klassischen Produkten anbieten können
  • Fachkräfte – können sich das Unternehmen, für das sie arbeiten, immer mehr aussuchen. Selbst Standort-Faktoren sind in den meisten Jobs dank mobiler Lösungen nicht mehr relevant. Wer qualifizierte Fachkräfte auch in Zukunft beschäftigen möchte, muss sich weiterentwickeln und neue Technologien nutzen sowie neue soziale Ansätze ausprobieren.
  • Spaß bei der Arbeit – Change-Prozesse sind nicht einfach. Aber die Freude ist umso größer, wenn nach einer Anlaufphase dann das erste Mal Erfolge sichtbar werden. Auch tragen viele Mitarbeiter Weiterbildungswünsche – durchaus auch was neue Technologien oder Programmiersprachen angeht – mit sich rum. Haben aber bisher noch keine Möglichkeit gefunden, ihre Interessen beim Arbeitgeber einzubringen. Da schlummert viel Potential und frische Motivation in den eigenen Reihen.
Wir danken Frau Töpfer für das spannende Interview!

Dieser Artikel ist im HR-Magazin employ! erschienen. Im ersten Teil des Interviews dreht sich alles um die Frage, welche Kompetenzen Mitarbeiter in Zukunft brauchen werden - hier geht es zu Teil 1.